Betreuungsmodelle, Kindeswohlgefährdung (§ 1666 BGB) - Neueste Entwicklungen in der Rechtspsychologie

Informationen:

Seminarnummer:
20250718
Referent(en):
Dr. Anne Huber (Psychologische Sachverständige, Mediatorin (BAFM), Psychologische Psychotherapeutin, Potsdam)
Ort/Anschrift:
Penta Hotel Rostock, Schwaansche Straße 6, 18055 Rostock
Kategorien:
Seminare der FoRA, Präsenz-Seminare
Termine:
18.07.2025 13:00 Uhr – 18:30 Uhr
Preis (Kammer-Mitglied):
273,70 € inkl. USt.
Preis (Nicht-Mitglieder):
321,30 € inkl. USt.
§ 15 FAO:
  • Fachanwalt Familienrecht: 5.0 Zeitstunden

Beschreibung

Neueste Entwicklungen in der Rechtspsychologie

Wir werden uns in dieser Veranstaltung den neuesten Entwicklungen in den familienrechtlichen Bereichen: Betreuungsmodell, Umgang, Kinderschutzfragen insbesondere im Suchtbereich und Stolpersteinen der familienpsychologischen Begutachtung zuwenden. Gleichzeitig wird ein Überblick über die wichtigen Grundlagen bei den genannten Themen referiert.

Aktuelle Entwicklungen: Betreuungsmodelle, Kindesumgang und häusliche Gewalt

Im ersten Teil der Veranstaltung werden aktuelle Entwicklungen in der Rechtspsychologie vorgestellt und praxisnahe Lösungsansätze aufgezeigt.

Wie können moderne Betreuungsmodelle den Bedürfnissen von Kindern und Eltern gerecht werden? Welche psychologischen und rechtlichen Herausforderungen ergeben sich, wenn Kinder den Umgang mit einem Elternteil verweigern? Und welche Rolle spielt die Istanbul-Konvention bei der Gestaltung des Umgangs in Fällen häuslicher Gewalt?

  • Betreuungsmodelle: Welche Modelle fördern die psychische Gesundheit von Kindern?
  • Umgangsverweigernde Kinder: Psychologische Ursachen und geeignete Interventionsmaßnahmen.
  • Häusliche Gewalt & Istanbul-Konvention: Schutzmaßnahmen und rechtliche Rahmenbedingungen für den Umgang.
  • Gerichtliche und außergerichtliche Lösungsansätze: Wie kann ein sicherer und kindgerechter Umgang gestaltet werden?

Rechtspsychologische Aspekte der Kindeswohlgefährdung insbesondere bei suchtbelasteten Familien

Zunächst werden allgemeine Hinweise zum Erkennen einer Kindeswohlgefährdung aufgezeigt und die verschiedenen Gefährdungsbereiche (körperliche Misshandlung, sexuelle Übergriffe, psychische Misshandlung) diskutiert.

Im Bereich der Kindeswohlgefährdung sind wir häufig mit suchtkranken Familien befasst. Insofern wird gesondert auf die speziellen Probleme von Suchtfamilien eingegangen.

Wie beeinflussen elterliche Suchterkrankungen die psychische und physische Entwicklung von Kindern? Welche rechtlichen Rahmenbedingungen und psychologischen Erkenntnisse sind bei der Beurteilung von Kindeswohlgefährdungen in Suchtfamilien zu berücksichtigen?

  • Auswirkungen elterlicher Suchterkrankungen auf Kinder: Einblicke in die psychischen und physischen Belastungen, denen Kinder in Suchtfamilien ausgesetzt sind.
  • Rechtliche Aspekte: Welche Maßnahmen sind erforderlich aber auch ausreichend, um eine Kindeswohlgefährdung abzuwenden? Wann ist eine Herausnahme des Kindes gerechtfertigt?

Stolpersteine in der familienrechtlichen Begutachtung – Befangenheit, Hausbesuche, Datenschutz, Hinwirken auf Einvernehmen und ethische Aspekte

Die familienrechtliche Begutachtung steht vor vielfältigen Herausforderungen, die sowohl rechtliche als auch ethische Dimensionen betreffen. Dieser Teil der Veranstaltung befasst sich mit den häufigsten Stolpersteinen, die in der Praxis auftreten können.

  • Befangenheit: Wie kann die Unparteilichkeit des Gutachters sichergestellt werden? Welche Kriterien gelten für die Annahme von Befangenheit, und wie können potenzielle Interessenkonflikte vermieden werden?
  • Hausbesuche: Welche Rolle spielen Hausbesuche in der Begutachtung? Welche rechtlichen sowie ethischen Rahmenbedingungen sind zu beachten?
  • Datenschutz: Wie werden die sensiblen Daten der Beteiligten geschützt? Welche gesetzlichen Vorgaben müssen Gutachter hinsichtlich der Datenerhebung, -speicherung und -weitergabe einhalten?
  • Hinwirken auf Einvernehmen: Welche Methoden können Gutachter anwenden, um einvernehmliche Lösungen zu fördern?
  • Ethische Aspekte: Welche ethischen Grundsätze leiten die familienrechtliche Begutachtung? Wie können Gutachter ethische Dilemmata erkennen und angemessen darauf reagieren?

Diese Veranstaltung richtet sich insbesondere auch an Verfahrenbeiständinnen.

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